Es gibt zwei Zutaten, die bei ihm kaum fehlen dürfen: „eine Messerspitze“ Butter und „ein Spritzer“ Sahne, wobei die Mengenangaben so stark untertrieben sind, dass sie bei so manchem Ernährungswissenschaftler einen Schweißausbruch verursachen. Mit seiner fröhlichen Art zaubert er ein Lächeln auf den Gesichtern seiner Kollegen, Gäste und Zuschauer. Man kann ihn lieben oder hassen, Tatsache aber bleibt: er hat sich einen festen Platz in der Riege der Spitzenköche schon seit Langem gesichert. Horst Lichter ist Fernsehkoch, Kochbuchautor und Kabarettist.
Lebenslauf
Horst Lichter wurde am 15. Januar 1962 in Nettersheim in der Eifel geboren. Im Alter von 14 Jahren begann er eine dreijährige Kochlehre im Bergheimer Hotel und Restaurant „Alte Post“. Danach arbeitete er u.a. im „Am Kamin“ in Pulheim und im „Jan von Werth“ in Köln. Unzufrieden mit dem Umgangston in gewerblichen Küchen sowie mit dem auf Umsätze versteiften Fokus, verlor er seine Leidenschaft fürs Kochen und ging der Arbeit als Bergmann nach.
Er heiratete sehr früh und wurde Vater. Durch den Kauf eines Hauses geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und arbeitete zusätzlich auf einem Schrottplatz, um seine Familie versorgen zu können. Sein erstes Kind verlor er durch plötzlichen Kindstod. Später wurde er noch Vater eines Sohnes und einer Tochter.
Wegen der vielen harten Arbeit erlitt er bereits mit 26 Jahren einen Gehirnschlag, mit 28 folgte der zweite, diesmal in Verbindung mit einem Herzinfarkt. Daraufhin beschloss Horst Lichter sein Leben umzukrempeln. Er mietete eine Halle in Rommerskirchen-Butzheim und eröffnete einen Club für Freunde und Bekannte. Durch die Mund-zu Mund-Propaganda wurde das Lokal bekannter und öffnete 1995 als Restaurant „Oldiethek“ seine Pforten für alle. Es war jedoch kein gewöhnliches Restaurant, sondern ein Ort, an dem sich alles befand, was der rheinische Koch am meisten liebt: alte Autos, Motorräder, Antiquitäten, Bücher, Trödel, Kitsch und natürlich gutes Essen. Die Gäste brachten zudem oft Geschirr, Tischdecken und Besteck mit. Die Speisen wurden in einem flämischen Kohleofen vor den Augen der Gäste frisch zubereitet. Eine Speisekarte oder gar Mittagstisch gab es nicht, sondern abendlich verschiedene Menüs, unter denen die Besucher frei wählen konnten. Wegen den vielen Aktivitäten von Horst Lichter wurde das Restaurant und das dazugehörige Café Ende 2010 geschlossen und später zum Verkauf angeboten.
Horst Lichters Fernsehabenteuer begann 1999 beim WDR. Überregional bekannt wurde er jedoch am Herd von „Kerners Köchen“ (später „Lanz kocht“). Das Format „Lafer! Lichter! Lecker!“ steigerte zusätzlich seine Beliebtheit. Er ist auch als Juror und Moderator von „Der Küchenschlacht“ regelmäßig im ZDF zu sehen. Er trat auch in der Sendung „Aber bitte mit Sahne“ auf.
Zudem hat Horst Lichter mehrere Kochbücher verfasst. Damit aber nicht genug: zusammen mit Markus Lanz, den er in dessen TV-Show „Lanz kocht!“ kennengelernt hat, schloss er sich für eine Woche in einem südtiroler Kloster ein, um gemeinsam an der bewegenden Biografie „Und plötzlich guckst du bis zum lieben Gott. Die zwei Leben des Horst Lichter“ zu arbeiten. Das Buch schaffte es in die Bestsellerlisten.
In Zusammenarbeit mit der Bolten-Brauerei in Korschenbroich hat er eine eigene Biersorte entwickelt.
Darüber hinaus ist Horst Lichter auch ein erfolgreicher Kabarettist. Er hat bereits zwei Bühnenprogramme auf die Beine gestellt – „Sushi ist auch keine Lösung“ und „Kann denn Butter Sünde sein?“. Dabei nutzt er seine direkte Art mit seinem Sinn für Humor, um die Zuschauer mit zahlreichen Anekdoten und Sprüchen zum Lachen zu bringen. Natürlich kocht er auch während seiner Bühnenauftritte.
Des Weiteren engagiert sich der Star-Koch für die Deutsche Welthungerhilfe.
Er ist seit August 2009 in dritter Ehe mit Nada Lichter verheiratet.
Seine Küche – bodenständige Hausmannskost
Horst Lichter setzt bei seinen Gerichten überwiegend auf Hausmannskost. Er kocht mit Zutaten aus der Region, welche er unorthodox zusammenstellt, jedoch frei von jeglichen Konventionen. Das Wichtigste ist, dass es einfach nur gut schmeckt. Und selbstverständlich dürfen in seiner Küche seine beiden Lieblingsprodukte nicht fehlen – Butter und Sahne.
Er bindet seine Suppen mit Ei und will auf die altbewährten Tipps seiner Tante Gerda und Oma Mienchen nicht verzichten. Bei ihm kann man eben speisen wie bei Großmuttern und sich an den Gerichten zum Glücklichsein erfreuen, die so manchen bestimmt an seine Kindheit erinnern.
Seine Rezepte bieten viel Raum für eigene Vorlieben und müssen nicht exakt nachgekocht werden. Einmal gefragt nach seinem Kochstil sagte er: „Freestyle und sehr bodenständig. Ich bin kein Rezeptkocher, sondern koche nach Gefühl. Ich mach einfach lecker!“. Auszeichnungen
• „Goldene Schlemmer-Ente“ (2008)
• „Bart des Jahres“ (2009)
• Georg-Scheu-Plakette von der Stadt Alzey und dem Landkreis Alzey-Worms (auch „Weinkulturpreis der Stadt Alzey“ genannt) (2010)
Steckbrief
Name: Lichter
Vorname: Horst
Geburtstag: 15.01.1962
Geburtsort: Nettersheim (Deutschland)
Wohnort: Badenweiler (Deutschland)